Der Streik ist tot – lang lebe der Streik

In den vergangenen 4 Wochen haben insbesondere Eltern deutschlandweit gelitten. Unter dem so genannten „KiTa-Streik“, der aber kein KiTa-Streik war und ist. Wieso, das kann man hier nachlesen.

„Gelitten“ aber deshalb, weil viele Einrichtungen der Sozial- und Erziehungsdienste aufgrund des Streiks der Bediensteten geschlossen blieben, sodass viele Eltern nicht wussten wohin mit ihren Kindern. Ja, es gab Notgruppen. Viele Kinder fühlten sich dort jedoch nicht wohl und Eltern nahmen sich angesparte Überstunden frei oder mussten auf ihre Urlaubstage zurückgreifen. Ein unaushaltbarer Zustand für viele, die sich ihrem Ärger gerne auch vor jeder Fernsehkamera Luft machten. Auch für Jugendliche sah es düster aus. Jugendzentren blieben geschlossen, Bildungsfahrten, wie z.B. zum Bundestag nach Berlin, mussten ersatzlos abgesagt werden und die Jugendzentren blieben auf den Kosten sitzen. Suchtberatungen blieben geschlossen, Beratungsstellen für psychisch Kranke, Jugendämter, Pflegekinderdienste, Adoptionsvermittlungen, Allgemeine Soziale Dienste, Schwangerschaftskonfliktberatungen – alles zu. 

Und das war wichtig und richtig so

Denn ratet mal was: Genau so sähe es aus, wenn es keine Erzieher/innen, Sozialarbeiter/innen, Pädagogen/innen, Heilpädagogen/innen, Heimleitungen in Tagesstätten oder Werkstätten für Behinderte, Heilerziehungspfleger/innen, Kinder- und Jugendtherapeuten/innen gäbe, weil niemand ihn wegen der schlechten Bezahlung mehr machen will.

Dann erst merkt die Bevölkerung wie wichtig diese Menschen sind, die sich tagtäglich um ihre Kinder, Jugendlichen, Kranken und Hilfebedürftigen kümmern!

Wie bei einem Streik üblich, traf auch uns aus dem Sozial- und Erziehungsdienst die Wut der Betroffenen. „Euch sollte man alle entlassen!“ wurde einer Kollegin an den Kopf geworfen. Wie an einem Stammtisch wetterten Betroffene uns an, ohne dabei zu überlegen, wer eigentlich Adressat ihres Unmuts sein sollte, nämlich die Arbeitgeberverbände. 

Andere Betroffene hatten da mehr Grips. Sie schafften es, sich in Nachbarschaftsgruppen um die Betreuung der Kinder zu kümmern oder machten ihrem Ärger dort Luft, wo er 100% richtig platziert war: In den Führungsetagen der Arbeitgeber. 

Sie nahmen ihre Kinder mit und machten Rathäuser zu KiTas, bis es (und da liegt die feine Ironie) den Bürgermeistern und Landräten zu bunt und zu laut wurde und diese sich an die jeweiligen Vereine Kommunaler Arbeitgeberverbände wanden, den Streik doch bitte schnellstmöglich mit passenden Angeboten zu beenden.

Andere Elternverbände unterstützen die Streikenden und nahmen an den Demos teil, da sie verstanden hatten, dass die Kinderbetreuung, die sie selbst nicht leisten können, mehr ist als Geschichten vorlesen und Papptiere zu basteln. Sie hatten verstanden wie anstrengend es ist sich den ganzen Tag kümmern zu müssen. Die Kolleginnen und Kollegen in den Erziehungseinrichtungen machen das jeden Tag. Und das nicht mit einem, sondern mit bis zu über 10 Kindern pro Erzieher/in.

Für diese legten die Arbeitgeberverbände ein unverschämt lächerliches Angebot vor, dass den Namen kaum verdient. Sie boten an, die Erzieherinnen eine Entgeltstufe höher zu gruppieren (von bislang S6 zu S7) aber nur, wenn diese auch „schwierige fachliche Tätigkeiten“ wie Inklusionsarbeit oder Sprachförderung auszuüben hätten. Die „normale“ Arbeit wäre somit nicht mehr wert.

In Zahlen hieße das, dass die Erzieherinnen und Erzieher in KiTas ganze 40 Euro mehr bekämen und das brutto. Vierzig Euro! Brutto!

Das heißt, dass dies auch noch versteuert werden muss. Zum Teil sind daran auch noch die Forderungen geknüpft, dass sie sich dann noch zu Weiterbildungen in Höhe von 120 Stunden einverstanden erklären müssten. Und nun ratet mal wer die bezahlen soll? Der Arbeitgeber? NEIN! Die wären mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit selbst zu bezahlen. Von 40 Euro, die noch versteuert werden müssen, kann ich nicht mal ordentlich meinen Tank halb voll machen! Und davon sollen dann Weiterbildungen bezahlt werden? DAS IST LÄCHERLICH UND DAS IST UNVERSCHÄMT!

Ähnlich verhält es sich bei den anderen „Angeboten“ für Kinderpfleger/innen und Leitungen von Erziehungseinrichtungen sowie deren Vertretungen.

Und was ist mit den anderen Berufsgruppen?!

NICHTS!

Die Vereinigung Kommunaler Arbeitgeberverbände (wie sie richtig heißt) hat:

KEIN Angebot für Sozialarbeiter/innen

KEIN Angebot für Sozialpädagogen/innen

KEIN Angebot für Heilerziehungspfleger/innen

KEIN Angebot für Kinder- und Jugendtherapeuten/innrn

KEIN Angebot für Heilpädagogen/innen

KEIN Angebot für Leiter/innen in Einrichtungen für Erwachsene

…. gemacht.

Nach 4 Wochen (!) Arbeitsniederlegung und Lohnverzicht der Streikenden, haben sich die Damen und Herren des VKA auf dieses mickrige Angebot für Erzieherinnen und Erzieher, sowie KiTa-Leitungen herabgelassen, dass nicht mehr wert ist als der Pfandbon einer Woche.

Darüber hinaus haben sie KEIN Angebot für die anderen Berufsgruppen vorgelegt. Und als Sahnehäubchen verlangen die Arbeitgeber, man solle ihnen doch bitte entgegenkommen. Wie bitte? Wobei denn? Bei weniger als nichts?

Ist die Arbeit mit Menschen SO WENIG wert? Wie traurig ist das denn bitte? Damit stellen sich die Arbeitgeberverbände selbst ein Armutszeugnis aus. Menschen die mit Abhängigen arbeiten, die psychisch kranken Menschen helfen, die Jugendliche auf Freizeiten begleiten, die Krisen in Familien meistern, die für das Kindeswohl mitverantwortlich sind, die Behinderte betreuen machen genau die Arbeit die sonst niemand macht, weil sie unbequem ist.

Unser Klientel sind jene, von denen sich so mancher beschämt in der Fußgängerzone abwendet. Wir sorgen dafür, dass Jugendliche Beschäftigung haben und sich nicht kriminellen Gruppen anschließen oder Drogen konsumieren. Wir kümmern uns darum, dass es Anlaufstellen für Abhängige gibt, wo sie saubere Spritzen und eine warme Mahlzeit bekommen können, anstatt die feinen Damen und Herren Bürger in der Stadt anzubetteln.

Aber da wir seit heute wieder im Dienst sind, ist ja alles okay, oder? Die Antwort lautet: nein.

Der Streik ist nicht beendet. Er ist nur derzeit ausgesetzt. 

Grund dafür war die Anrufung einer Schlichtung. Sowohl von Arbeitgeberseite als auch von Seite der Gewerkschaften. Während dieser Zeit gilt eine Friedenspflicht, was bedeutet, dass in dieser Zeit nicht gestreikt werden darf. Das ist bewusst von Arbeitgeberseite so gelenkt und gewollt, da der Druck der Streikenden und deren Unterstützern zum Ende letzter Woche zu groß geworden war. Eine Schlichtung war von Verdi von Anfang an kein Ziel, da es den Streik nur hinauszögert da das Ergebnis nicht bindend ist. Im Sinne derer, die nun auch aus dem Streik finanzielle Einbußen in existenzieller Höhe zu bewältigen hatten (denn wer streikt bekommt keinen Lohn und die Streikunterstützung kann nur das Nötigste abfedern)  und auch um den Willen zu einer Einigung zu gelangen zu unterstreichen, wurde zeitgleich von Verdi ebenfalls die Schlichtung angerufen.

So geht es nun weiter

– Bis zum 11.06.2015 müssen die benannten Schlichter zu einer Schlichtungskommission zusammen kommen

– Bis zum 18.06.2015 muss diese Kommission eine Einigungsempfehlung ausarbeiten und den beiden Parteien vorlegen

– Spätestens 3 Werktage später, also bis zum 23.06.2015, sind dann die Verhandlungen über diese Einigungsempfehlung aufzunehmen

Der Vorschlag der Schlichtungskommission ist aber für keine Seite bindend, sodass es bei Scheitern dieser Verhandlungen zu einer Fortführung des Streiks kommen kann.

Wie bereits erklärt, war das Angebot der Arbeitgeberseite nicht mehr als ein schlechter Witz. Sollten sich die Arbeitgeberverbände nicht weiter bewegen wollen, wird es mit Sicherheit zu einer Fortsetzung des Streiks kommen.

Deswegen möchte ich an dieser Stelle an alle von dem Streik Betroffenen aufrufen, sich bereits im Vorfeld zu bemühen, sich um Betreuungen / Begleitungen etc. zu kümmern.

Noch besser und wirkungsvoller wäre es sich in Gruppen zusammen schließen und sich natürlich auch ordentlich zu beschweren und zwar da wo die Beschwerde hingehört: An die Arbeitgeber. 

Das können Bürgermeister, Landräte, Oberbürgermeister oder die Arbeitgeberverbände des jeweiligen Bundeslandes sein. Schreibt einen Brief, malt ein Plakat, schreibt einen Protestsong, macht ein Youtube-Video, egal was ihr macht – sagt, dass ihr (genau wie wir!) die Nase voll habt von der Notwendigkeit zu streiken!

Fordert für die Menschen, die Eure Kinder/Jugendlichen/Kranken/Hilfebedürftigen/ betreuen und begleiten endlich das ein, was sie auch verdienen. Eine Aufwertung ihrer Arbeit. Denn diese Arbeit richtig gut und richtig wichtig!

Und für alle die Fragen woher das Geld kommen soll, dass angeblich nicht da ist, eine kleine Anekdote am Rande: Vor 3 Wochen haben sich die Abgeordneten des Düsseldorfer Landtages selbst die Diäten um 200 Euro auf knapp 11.000 Euro (ELFTAUSEND!) monatlich erhöht. Als Landesbeamte müssen sie diese weitaus niedriger versteuern als jeder normale Arbeitnehmer. [Anmerkung: Diese Info war falsch, und wurde deswegen von mir entfernt. Richtig ist, dass seit 2005 keine steuerlichen Vorteile mehr gelten. Bevor dies so war haben sich die Abgeordneten damals aber vorher die Diäten verdoppelt (!)] Umgerechnet ist das das Netto Gehalt von 5 Erzieher/innen zusammen!!!

Also bitte, liebes Land und liebe Arbeitgeberverbände, versucht nicht uns für dumm zu verkaufen. Das Geld ist da. Also verteilt es endlich gerechter an die Kommunen, sodass die Menschen im Sozial- und Erziehungsdienst für ihre richtig gute Arbeit auch angemessen bezahlt werden! 

  

 

tl;dr: Der Streik ist nur pausiert. Eine Schlichtung soll Vermitteln. Das Ergebnis ist nicht bindend. Der VKA will nur Erzieher um 40 Euro brutto pro Monat aufwerten. Der Rest kriegt nix. Das ist kein Angebot, das ist freche Kackscheiße. Es ist von neuen Streiks nach dem 23.06.2015 auszugehen.

73 Gedanken zu “Der Streik ist tot – lang lebe der Streik

  1. Endlich ein fachlich fundierter und inhaltlich wahrer Bericht! Von dir kann sich der ein oder andere „Journalist“ ne Scheibe abschneiden 🙂
    Jetzt bleibt nur zu hoffen das bald ein annehmbares Ergebnis ins Haus flattert.
    LG earwen

    • Fachlich fundiert ist dieser Beitrag leider gar nicht. Wer die VKA „Verband kommunaler Arbeitgeber“ nennt, hat nicht ausreichend recherchiert (wobei reines Abschreiben schon gereicht hätte). Richtig wäre Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände gewesen.
      By the way müssen Landesbeamte nicht weniger Steuern zahlen als alle anderen. Bei Beamten fallen lediglich die Sozialversicherungsbeiträge weg; dafür müssen sie sich aber selbst um ihre Krankenversicherung kümmern, was auch nicht gerade billig ist.

      Die inhaltliche Diskussion steht dabei noch auf einem anderen Blatt. Wenns um Geld geht, schreien eben idR alle „hier“, ob es gerechtfertigt ist oder nicht. Man darf jedenfalls nicht vergessen, dass es sich bei den Tarifverhandlungen nicht um eine regelmäßige Lohnrunde handelt (die fand letztes Jahr statt und die Erzieher etc haben auch hier bereits profitiert), sondern um Eingruppierungsverhandlungen.

      • Hallo Simi. Bitte entschuldige dass ich tatsächlich die Abkürzung falsch aufgeschlüsselt habe, nach 4 Wochen Streik ist mir der Laden so unsympathisch, dass es mir auch einfach egal ist. Anscheinden scheinen alle anderen es auch so zu verstehen. Aber nun gut.
        Du hast recht, die Abgeordneten können seit 2005 nicht mehr von Steuervorteilen profitieren. Dafür wurde im Vorfeld der monatliche Bezug verdoppelt. Das ließe ich mir auch gefallen.
        Gerne gehe ich aber mit dir in die inhaltliche Diskussion, da wäre ich sehr gespannt wie gut du die jeweiligen täglichen Arbeitsanforderungen kennst, aber dazu fehlt mir derzeit tatsächlich der Nerv. Schließlich bin auch ich wieder im Dienst und kümmere mich lieber um meine Klienten.
        Das mit den Eingruppierungsverhandlungen stimmt auch nicht ganz wie Du es sagtst, da der Tarifvertrag für SuE-Bedienstete zum 31.12.14 gekündigt wurde. Darin sind neben den Eingruppierungsvorschriften auch die Entgeltordnung enthalten.

  2. Super toller Artikel! Hoffentlich kommt der bei den richtigen Personen an. Solltest ihn überall posten wo es geht 🙂

  3. Aus tiefsten Herzen meinen Dank für diesen Artikel. Er trifft drn Nagel sowas von punktgenau auf den Kopf!

  4. Ich finde diesen Beitrag ungeheuerlich. Erzieher und Co verdienen auch heute einen gerechten Lohn und wollen mit ihrer Forderung nach Neugruppierung das gesamte öffentliche Tarifgefüge durcheinander bringen. Ein Grundschullehrer hat ein STUDIUM im Gegensatz zum Erzieher. Und da Lehrer gleich Lehrer erhalten die Grundschullehrer dann so viel wie Gymnasiallehrer und da die ja auch wie Hochschullehrer lehren bekommen die dann auch das gleiche wie Professoren. Also am Ende Erzieher das gleiche wie Profs. Erzieher und Co sind bei derzeitiger Bezahlung überhaupt nicht existenzgeferdet und von daher ist deine Streikbegründung schwachsinnig. Vielmehr sind die Eltern, meist schlechter bezahlte Mütter, um ihren Jahresurlaub, wenn nicht sogar um ihren Job betrogen worden. DANKE ihr Egoisten!

    • Hallo! Danke für deinen Beitrag. Ich möchte vielleicht nochmal erklären, dass die Berufsgruppen für die kein Angebot vorliegt auch ein STUDIUM absolviert haben, (wie ich zum Beispiel auch). Ich finde zusätzlich dass es nicht gerecht ist, dass eine Erzieherin mit 10(!) Jahren Berufserfahrung weniger verdient als ein Facharbeiter in der Chemieindustrie nach einem Berufsjahr. Die Schere zwischen „Arbeit mit Menschen“ und anderen Berufsfeldern ist einfach zu groß. Denn immerhin sind die Ansprüche in den letzten Jahren enorm gestiegen. Das reine „Kinder bespaßen“ ist längst der Spracherziehung, Inklusion behinderter Kinder, Sprachförderunh ausländischer Kinder etc. gewichen. Man stelle sich vor, man müsste für jeden dieser Bereiche eine Fachkraft aus der privaten Wirtschaft (also einen Logopäden, eine medizinisch geschulte Kraft im Umgang mit Behinderten, einen Sprachlehrer etc) einstellen um das leisten zu können: was würde das wohl kosten?! Im Ergebnis weit mehr als die geforderten 10%.
      Ach und übrigens: Auch die Streikenden haben Kinder. Sie konnten sie in dieser Zeit auch nicht betreuen, denn nicht jeder konnte es seinem Kind zumuten aus sonstwoher mit dem Bus zu den Kundgebungen zu reisen. Also standen die Streikenden vor demselben Problem. Und gabz ehrlich finde ich es bicht Egoistisch, wenn man von seiner Fachausbildung (oder bei mir Studium!) mit einer Vollzeitstelle leben möchte. Einige der Kolleginnen (insb. die Erzieher/innen) können dies nicht unbedingt und wuppen nebenher noch kleinere Nebenjobs.
      Mit freundlichen Grüßen.

    • Leider war Ihre Kindheit wohl nicht von guten Betreuungen begleitet. Und auch die Grundschule konnte nicht soviel vermitteln.
      1. Erzieher absolvieren eine fünfjährige Ausbildung, die vier ersten davon auf eigene Kosten
      2. Die Entwicklung eines Kleinkindes ist für das gesamte Leben prägend und in diesem Alter entscheidet sich welchen beruflichen Weg es einmal einschlagen kann.
      3. Gefährdet leitet sich von Gefahr ab
      Eigentlich habe ich keine Lust mehr auf solch unverschämte Kommentare zu antworten aber Ihr Kommentar ist sehr verletzend für alle. Übrigens die Mütter, welche weniger verdienen als eine Erzieherin, hatten vielleicht auch nie die Chance auf eine gute und qualifizierte Unterstützung durch Erzieherinnen, die motiviert und emphatisch Kinder zum lebenslangen Lernen bilden.

    • Hallo Papi,
      du wohnst wohl gar weit hinter dem Mond oder. Wie kann mann das Studium für Lehrer mit der Ausbildung zum Erzieher vergleichen???
      Jetzt setz dich mal hin, mach dir einen Tee und dann lies weiter.
      Eine Lehramtsanwärterin besucht in ihrer Studiumzeit mehrere Seminare auch im Fach Pädagogik. Da wird aber keine großartige Leistungsüberprüfung gefordert. Die Teilnahme ist wichtig und man bekommt einen Seminarschein. So und jetzt kaufst du dir mal ein Buch über die Anforderungen während der Ausbildung zum Erzieher und liest mal nach was im Bereich Pädagogik gefordert ist. Und wenn du das gelesen hast kannst du ja mal nur ein halbes Jahr an einem Fernstudium teilnehmen und zeigen was du kannst. Ich will hiermit die Ausbildung im Lehramt nicht schmälern aber man muss Äpfel mit Äpfel vergleichen.
      Und sehr wahrscheinlich hast du noch nie mit Kindern oder Jugendlichen, Behinderten oder Suchtkranken Menschen gearbeitet oder zu tun gehabt. Das ist jetzt eine Unterstellung von mir, aber wahrscheinlich bist du derjenige, der schnell die Straße wechselt oder so tut als hätte er nichts gesehen wenn ein hilfsbedürftiger Mensch deinen Weg kreuzt.

  5. Der Artikel ist eine Unverschämtheit da er versucht die, wie es so schön heißt, vom „Streik Betroffenen“, also Eltern und v.a. KINDER, dafür zu instrumentalisieren einen höheren Lohn für Erzieher und andere soziale Berufe auszufechten. Niemand hat aber die vom Streik Betroffenen vorher gefragt ob sie diesen Streik mittragen wollen. Und leider haben diese auch keine so starke Lobby, v.a. nicht die Kinder. Was sind diese Streikenden für Vorbilder für die Kinder? Und was ist mit deren Verantwortung den Kindern gegenüber. Und wer einen sozialen Beruf nur deswegen macht weil er denkt, dass kein anderer ihnen machen will, wie es in den Artikel heißt, der ist sowieso fehl an Platz in diesem Beruf. Ich als Elternteil bin nicht bereit diesen Streik weiter mit zu tragen! Noch dazu wurde letztens bei einem sozialen Netzwerk ein offizieller Brief von der Münchner Stadt veröffentlicht was ein Erzieher in München verdient. Und da musste ich mich doch wundern dass das nicht so wenig ist (knapp über 2900€, brutto im Monat im 1. Jahr!). Also hört endlich auf zu jammen und v.a auch auf zu streiken und tragt euren Frust nicht auf dem Rücken unserer Kinder und uns Eltern aus!

    • Dazu kann ich sagen: die Erzieherinnen und Erzieher (die nur EINE Berufsgruppe bilden, aber anscheinend interessieren die anderen ja wie so oft niemanden) in München verdienen schon jetzt mehr (!) als das was die Gewerkschaft für alle fordert. Das hat aber einen Grund: In Bayern werden sie von vorne herein besser bezahlt ubd erhalten ZUSÄTZLICH noch eine „München-Pauschale“ da sie in einer Großstadt arbeiten. Wenn die Arbeitgeberverbände berrit gewesen wären wenigstens alle Erzieher/innen auf das Münchener Niveau anzugleichen wäre die ganze Sache schon lange beendet, aber nichtmal das wollten sie.
      Und ich für meinen Teil arbeite mit Abhängigen Erwachsenen. (Übrigens nicht weil es sonst niemand macht, sondern weil sich niemand für diese Menschen interessiert, das war mein Punkt) Ich habe 6 Jahre Studium und unzählige unbezahlte Praktika absolviert. In meinem Beruf muss ich unterbanderem auch mit dem Tod meiner Klienten umgehen, eine hohe psychische Belastung. Zudem greifen wir auch ein wenn jemand akut selbst- oder fremdgefährdet. Sowas will aber niemand hören oder wissen. Aber das passiert jeden Tag. Ich mache meinen Job gerne, denn ich helfe Menschen. Dafür möchte ich aber nicht als Birkenstock-tragende Stuhlkreispädagogin gesehen werden. Denn das ist das Bild in der Öffentlichkeit. Es geht und auch um eine generelle Aufwertung sozialer Berufe. Das heißt auch einem höheren Ansehen. Das wird dabei leider häufig vergessen, sobald jemand hört das jemand für sich mehr Geld fordert. Den von Lob allein kann ich auch keine Miete bezahlen. Sie etwa?

    • Nur noch mal so zur Information: Andere Kollegen holen Tag und Nacht Kinder aus gewalttätigen Familien, auch mit Bereitschaft am Wochenende und müssen sich von den Eltern bedrohen lassen, wenn sie das grün und blau geprügelte Kind abholen. Auch das gehört zu dem Berufsfeld (Allgemeiner Sozialer Dienst) oder der Pflegekinderdienst, der für diese Kinder dann so schbell wie möglich eine Pflegefamilie finden muss, zumindest aber eine Notschlaf-Stelle (meistens in Pflegefamilien). Das sind tagtägliche Belastungen im Sozialdienst.

    • So ist das in einer streiksituation. wenn dhl lahmliegt dann gibts nunmal keine pakete. Wenn ein vernünftiges angebot vorliegt,auf das man sich einigen kann, kann der streik beendet werden, so ist das. Ich sehe doch selber was die leute bei uns leisten und wie viel sie ackern um die familien zu ernähren. Jeder, der diesen streik torpediert, der verlängert ihn auch, genauso wie notgruppen etc. Da bin ich nicht der einzige erzieher der das so sieht.

    • Ich war psychisch krank wegen Menschen mit z.t undifferenzierten Aussagen wie sie. Gut sie verdienen nicht so wenig. Was verdienen sie, als was arbeiten sie, arbeitet iher Frau auch, wie groß wäre des gemeinsame Nettoeinkommen. Wenn es solche Menschen nicht geben würde, wäre ich nicht mehr in der Lage interessiert mit ihnen in Kontakt zu gehen, weil der Zweifel besteht, dass aufgrund der inneren Unruhe und Nervosität sie meine Aussage zur Aufrechterhaltung ihres Selbwertgefühls umdeuten und gegen mich verwnden könnten. Dass ich vor einer solchen eventl. Reaktion keine Angst mehr habe, ist diesen Menschen zu verdanken, Sie betrachten diese Dikussion nur aus den monitären Blickwinkel, sicherlich hatten sie Nachteile unbestritten, das ist leidvoll, auch unbestritten. Aber ohne den Schmerz würden sie die Diskussion gar nicht wahrnehmen, kurz gesagt ignorien, weil sie sich dann gar nicht betroffen fühlen würden. Was denken sie passiert, wenn Kinder mit einer zu einseitigen Weltsicht aufwachsen, wenn bekannt ist, dass 80% des Wertekanons, unabhängig von den Gründen, übernehmen oder übernehmen müssen, aus einen Grund, als Kind ist man abhängig, sonst würde man sterben. Ganz einfach, Angst vor neuen Dingen, Unsicherheit, Selbstzweifel, mangelndes Kommunikations- und konfliktvermögen. ich mache mir die Mühe und beschäftige mich mit ihrer Situation und den möglichen iund wahrscheinlichen Gründen. Inwieweit haben sie diesbezügl- Schritte unternommen, die Seite der Streikenden zu verstehen. Eines der Argumente war, Gleichstellung in Punkto Bezahlung und Wertschätzung mit andern Berufen. ist das nicht gerechtfertig, dass kann und darf man sagen, ohne andere um Einverständnis zu bitten. Wenn sie plötzlich durch eine anderen Notstand (Streik ist auch einer) von diesen abhängig werden, bekommen sie dann auch die Wertschätzung bezügl. der Arbeit mit Menschen, oder aus dem Grund, weil man sie in dem Moment braucht. Ich beschäftige mich mit ihrer Situation, auch mit der der Gegnseite. Als Künstler macht viele ähnliche Erfahrungen, weil sie nicht wenige der Schmuck sein sollen, deshalb traue ich mich die Sache auch aus der psychologischen Sicht zu betrachten. Sie fordern gerne, deshalb gehe ich davon aus, wenn ihre Kiinder in Kitas oder Kindergärten sind, dass sie erwarten, dass viel gutes für ihre Kinder geschieht. Wichtig ist diesbezügl. die ideelle und emotionale Wertschätzung. was vermtteln sie, wenn ihre Kinder in Schwierigkeiten und Konflikte. Fast alle Eltern erwarten aufgrund der schon fast narzistischen-montärbedingten Egozentrik das automatisch von den Erziehern. betrachten sie die sachliche, diszipüliniertte, aufklärende a<rgumentation der streikenden auf dieser seite. Wie haben sie auf diese Argumentation und Kontaktaufnahme reagiert. Übersteigert und einseitig, daher die Analyse, innere Unruhe und Nervosität. der Kindergarten ist soziologisch betrachtet der Ersatz für die Großfamilie. früher machten das die Tanten, OmaOpas etc.da hilf man sie aus und konnte organisieren, wenn ein Mitglied ausfiel oder aus anderen Gründen ( Krankheit,Tod etc.) gestreikt hat. Meine Schwester hat auch in der Ehe gearbeitet, sie haben diese Dinge untereinder geregelt und ausgeholfen. das war vor 15 Jahren, ist man dazu heutzutage nicht mehr in der Lage. Ich frage mich in welchen sozielen Umfeld bzw. Land leben sie, wenn ich mir ihre fast schon etwas hysterische Reaktion betrachte, mich würde diesbezüglich die argumente und Haltung der Frau und die der Mutter interessieren. Was passiert, wenn der wert der Arbeit an Menschen sysrematisch abgebaut wird? Können sie sich einen Rentendasein in einer wohlausgestatten teuren, personell gutbesetzten Seniorenresidenz vorstellen? Wenn ja, dann weiss jeder warum sie haben genügend Geld, was ist mit den anderen? Wer nicht bereit in die Behandlung von Kindern und deren Entwicklung zu investieren, erzeugt Folgen, die nicht meht zu finanziern sind. In der Situation sind wir jetzt schon, weil diese Streiks eine "Aktion" auf eine mangelnde Sozilation unserer Zeit sind, die nur auf Reaktionen beruhen, weil keiner mehr bereit ist auf diese Dinge zuzugehen und etwas zu tun. Ihre Reaktion bestätigt diese Reaktion, die Passivität unserer Gesellschaft. der Großteilder Eltern wird im Alter allein sein, so wie sie ihre Kindern behandeln, von der Altersarmut aufgrund von Niedriglohn, keine Kinder mehr, keine Rente mehr, von der Vernichtung durch die Niedrigzinsen in der Altersvorsorge ganz zu schweigen, weil damit die Staaten durch drucken von Geld und billigen Krediten ihre Schulden sanieren wollen. Wie das mittelfristig wirtschaftlich aufgrund der Geldvernichtung und der vorhersehbaren Abnahme der Nachfrage gutgehen soll, wissen nicht mal die gekauften Fernsehprofessoren, die sonst immer eine Antwort, Antwort?, Ausrede parat haben. Merken Sie aufgrund ihres sozielan Umfelds überhaupt noch, wo diese Probleme in den Kindergärten herkommen. Dass Kinder damit umgehen lernen wird erwartet, weil man dafür bezahlt, Wie sieht die -Situation aus, wenn man offenkundug zeigt, dass diese Probleme wohlwissentlich miterzeugt werden?Was sagt das aus über ihre Sozialisation ( Kindheit, Jugend) aus, mir wem sie verheiratet sind und Kinder haben, wie ist die Verwandtschaft, Freunde etc. Nur mit einer sachlichen, hinterfragenden Aufgliederungen kann man diese Dinge erkennen, lösen und Alternativen entwickeln. Wie sehen sie die Zukunft ihrer Kinder bezügl. der Erziehungskompetenz in ihrer Familie + Umfeld, die ich nicht weiter einschätzen kann, da ich sie nicht kenne. Ich habe mir viel Zeit genommen, die Thematik zu betrachten, habe genügend Urschen genannt, haben sie zeit und Interesse zu antworten. Geld haben sie, davon gehe ich aus, kann auch falsch liegen, weil ihre betroffene Reaktion war sehr heftig, kann sein, dass sie wirklich sehr abhängig sind. Ich bemühe mich, Dinge mit Anteilnahme und Sachverstand zu betrachten, das hatte ich schon von klein auf, weil auch meine Schwester psychisch krank wurde. Ehrlich gesagt, der Begriff hat für mich schon als Kind nicht existiert, weil ich es arroogant uns anmaßend finde zu sagen, das ist normal, das ist automatisch gut für mich und habe dabei den Mitmenschen automatisch, weil ich ihn durch die begrenzende Brille der Norm wahrnehme, schon garantiert zu 30% übersehen. das ist mit der Grund warum Menschen nie richtig erwachsen werden und tatsächlich eigenständig ihr Leben in Eigenverantwortung leben, weil sie ständigvon anderen bestimmt werden, eingemischt werden und es aufgrund der unbewältigten Ohnmacht ihres eigenen Kindes in sich automatisch unbewusst auch bei anderen tun. Das ist der Grund, warum aufgrund dieser unbewussten Übertragung Konflikte und Verbrechen gorßen Ausmaßen entstehen, weil keiner so sein soll wie er ist. sie, du, er, sie es sind so auf die Welt gekommen, für die genetische zusammenstellung kann niemand Schuld sein, logisch, und daher ist jeder Mensch in Ordnung und liebenswert. Diese Tatsache soll man sich häufig genug vergegenwärtigen, sie, ich, du, er, sie es haben die Möglickeiten, sich unabhängig von anderen zu mögen und daher sich auch zuzulasen können. Dafür brauht man zwei Dinge, Interesse und den Mut zur Entscheidung, Wir haben die Möglichkeiten, Geld, es ist immer noch genügend Zeit, können uns informieren, wir leben zum Glück in keiner Diktatur und andauernden Armut, das ist auch Diktatur. Wir wissen, wie die Probleme entstehen und haben die Möglichkeiten, wir bräuchten es nur zu tun, also alles halb so schlimm, wenn die Sachen lösbar, dann kann man auch in die Zukunft gehen und braucht vor ihr nicht davon zulaufen. Optimismus kann man sich erarbeiten und daher gibt es Grund zur zuversicht. Ich war jahrelang psychisch krank, weil ich dies Missstände angesprochen habe und den Mut hatte mich gegen Manipulation und fremdbestimmung zu wehren.Weil ich auch die Mißstände in der Kindheit meiner Eltern erfragt hatte und auch überall in meiner Umgebung, kurz der Gesellschaft sah, das war Nazizeit, da hatte man zu gehorchen und zu funktionieren. Demokratie, Anteilnahme, Mannschaftsgeist, daher Reizüberflutung aufgrund von Talent als Krankheitsursache, das muss man erstmal derpacken, ohne der Mithilfe, dem Wissen andere geht das nicht. Meine Mutter stammt aus Rosenheim, das wurde wegen dem Bahnhof und der Innbrücke Ende 44, jeden dritten, vierten Tag massiv bombadiert, Ein Glück, dass sie noch lebt, die Nachbarstochter,ihre Geschwister und die Mutter hat`s erwischt. Die Freundin starb auf der Coach in der Küche, das sind Probleme, da ist das hier nur 10%. Ich kenne ihre Situation nicht genau, vielleicht ist es uns einfach nur zu gut gegangen. Ich sag einfach nur Verlustangst, wenn wir so weiter machen geschiet das so oder so, nur wesentlich schneller. das Leben ist komplex, aber auch so wie man es sich macht, Desintersse ist mit der größte Auslöser, wenn man es tut, alles halb so schlimm. Ich geh davon aus sie haben die Möglichkeiten, wenn nicht, in Ordnung, dann sollten sie das erwähnen, dann werden sie nicht falsch verstanden. Eine Antwort würde mich freuen, wenn sie sich das eventl durchlesen, wenn ja bis zum Schluss. Probleme lost man durch Arbeitswillen,meuner ist da, in Dialog zugehen. Wegen mir brauchen sie nicht normal zu sein,sagen sie ihre Meinung und Kritik wie sie ist, Anpassung ist bei mir sinnlos, ich brauche sie nicht, bei kann man sein wie man ist.

  6. Früher dachte ich einmal Erzieher sind Menschen die sich mit Leib und Seele den Kindern verschrieben haben, heute kommt es mir eher vor als wenn einige besser in die freie Marktwirtschaft gegangen wären, denn dort hätte sie die Möglichkeit für Kariere und hohe Verdienste.Und sie sollten den Kampf dort auch mal nicht unterschätzen Der Lohn selbst erscheint mir im Vergleich zu anderen Berufszweigen auch nicht unbedingt völlig unrealistisch. Da gibt es doch deutlich(!) schlechtere bezahlte Alternativen in welchen Menschen Berufe aus Liebe zu der Arbeit an sich gewählt haben oder evtl. keine andere Möglichkeit hatten usw usw.Auch kenne ich genug studierte die selbst in der freien Marktwirtschaft nicht mehr verdienen, denn ein Studium ist schon lange lange keine Garantie mehr für einen guten Lohn. Ich bezweifele auch sehr stark, dass ein vorher unmotivierter Erzieher plötzlich zum „Übererzieher“ mutiert, weil er mehr Lohn erhält. Das Argument es wäre ja alles zum Wohle unserer Kinder hinkt sowieso. Dann sollte mehr Personal eingestellt werden und darum geht es ja auch hier nicht. Sondern um Prozente (und zwar nicht wenig).Ich kann nur sagen ich habe hier 4 Wochen so einige Tränen gewischt…..aber das ist ja nur Nebensache.
    Und ja ich habe Respekt vor den sozialen Berufen schon immer ! Das habe ich auch oft im meinem Leben zum Ausdruck gebracht Aber das kam mir nicht sehr sozial vor, ganz im Gegenteil. Wir Eltern und die Kindern werden genutzt um Druck auszuüben.

    Respekt ja, den habt ihr -mehr als ihr denkt. Aber ich glaube nicht mehr das es darum geht.

    • Und?Selbst wenn man seine Arbeit liebt, kann man um höhere Löhne kämpfen. Die Arbeit der Erzieher wächst auch immer stärker. Inzwischen wird ja fast schon verlangt, dass man ein Ersatzteil für die Eltern ist und alles macht, was diese nicht leisten können oder wollen. Hilfe bei den Hausaufgaben, Wertvermittlung, und und und…

      So ganz nebenbei darf man auch noch darauf aufpassen, dass eine Horde Kinder keinen Unsinn macht. Und das für einen Betrag, der lächerlich ist. Ach ja ich war übrigens Leiharbeiter, hab also wesentlich weniger verdient als ein Erzieher. Bevor wieder die, aber die anderen Karte gezogen wird.

  7. Ich kann die Streiks zwar nachvollziehen, aber ehrlich gesagt habe ich kein Mitleid mit den entsprechenden Arbeitnehmern. Jeder der einen der genannten Berufszweige ergreift, weiss vorher ganz genau wie die Bezahlung aussieht und das sie eben geringer ausfällt als in vielen anderen Berufsgruppen. Jetzt zu Streiken und zu sagen man will mehr Geld kann ich deswegen nicht nachvollziehen. Jeder wusste worauf er sich einlässt. Und es mag zwar Arbeit sein die anstrengend ist, aber keine die in meinen Augen eine extrem anspruchsvolle Qualifikation benötigt. Ich kann auch eine Mutter als Erzieherin dahinsetzen, die braucht vielleicht etwas Einarbeitungszeit und ist nicht in allen Belangen gegenüber einer ausgebildeten Person ebenbürtig, aber das ist in meinen Augen ein Defizit das vernachlässigt werden kann, solange die Person verantwortungsvoll ihren Job macht. In dem Sinne selber Schuld irgendwo. Hätte man in die Wirtschaft gehen sollen, wenn man Geld verdienen will. So ist die Gesellschaft und wird es auch immer sein. Das kann man jetzt kritisieren, aber so ist es.

  8. Tja, und das scheint leider das Bild zu sein, was so kurisert „Erzieherin kann ja auch jede Mama sein..“ Spitze, du hast scheinbar wirklich keine Ahnung vom Erzieherberuf. Und genau das ist die Abwertung unseres Jobs, die bei vielen noch im Kopf drin ist. Klar, wir haben ja auch 4 Jahre Ausbildung gemacht für einen Beruf, den eigentlich jede Mutter übernehmen kann. Ja danke auch!

    Und genau deswegen müssen wir auf die Straße und an die Politik gehen. Mir persönlich geht es nicht zwanghaft um mehr Geld, sondern um die Anerkennung des Berufsbildes. Ansonsten wäre es mir auch lieber, mehr Personal in der Gruppe zu haben, als 50€ mehr auf dem Konto. Aber auch das ist ja dank Kibiz nicht möglich.

  9. Ja Sum41, wenn denn dann jeder so denkt und sich vorher überlegt was auf ihn zukommt und wieviel er verdient, dann wird niemand mehr einen sozialen Beruf erlernen. Und dann? Lässt du dann auch Muttis im Jugendamt oder trockene Alkoholiker in der Suchtberatungsstelle arbeiten? Kann ja jeder laut deiner Aussage. Wenn ich sowas lese, muss ich echt fast kotzen! Allein das zeigt, dass soziale Berufe in diesem Land nur so angesehen werden, als könnte dies jeder dahergelaufene Depp auf der Straße leisten. Welchen Job hast du denn? Dummes-Zeug-Quatscher? Manchmal wäre vorheriges vorausschauendes Denken angebrachter als lächerliche Stammtischparolen rauszuposaunen!!!!

  10. Woher hast du die Termine? Gibt es dazu irgendwo ein offizielles Statement? Ich konnte im Netz nirgendwo was dazu finden, dass bis zum 23.6. Ein Einigungsentwurf vorliegen muss.

  11. Ein Jammer wie viel Unwissenheit über die tatsächlichen Bedingungen in sozialen Berufen herrscht. Aussagen wie „Erzieher kann jede Mutter ersetzen“ lassen mich vermuten, dass die KinderBETREUUNG als eben nur dieses Wahrgenommen wird und der pädagogische Aspekt, Förderung,Inklusion etc völlig außer Acht gelassen wird. Sind denn wirklich alle Eltern so wenig überzeugt von der Qualität der kommunalen Kitas?! Schade, wir sind sehr zufrieden und wünschen uns, das die Arbeit der Erzieher mehr anerkannt wird.Monetär und gesellschaftlich! Alle anderen sozialen Berufe schließe ich mit ein. Ohne sie könnte unsere Gesellschaft nicht existieren.und mal so am Rande gefragt: wenn keiner das Recht haben soll, herrschende Systeme zu hinterfragen und zu optimieren, Wo wäre die Menschheit heute?…Einen schönen Abend.

  12. Hallo,
    sehr schöner Beitrag. Ich kann zwar den Unmut der Eltern verstehen (ich selber habe keine Kinder), aber dieser sollte sich dann doch an die Arbeitgeber richten.
    Ich finde es erschreckend, was von euch allen die einen sozialen Beruf ausüben abverlangt wird und dann dürft ihr nicht mal mehr Anerkennung fordern? Du schreibst es so schön – stellt euch eine Welt vor, in der sich jeder um seine Kinder den ganzen Tag selber kümmern müsste. Oder um Pflegebedürftige. Und die Erziehung der Kinder is etwas so grundwichtges, das sollte jedem mehr Wert sein. Eine gute Freundin von mir ist Heilerziehungspflegerin und arbeitet in einer Kita mit Inklusion. Was sie mir erzählt ist unfassbar, z.B. das die Eltern die Kinder krank in die Kita schicken und dann nicht abholen, auch bei sowas wie Magen-Darm. Das ist nicht nur furchtabr dem Kind gegenüber, sondern auch verantwortlungslos allen Beteiligten gegenüber.
    Aber klar, lasst uns die Erzieher und alle anderen sozial Tätigen entlassen und durch unqualifizierte Arbeiter entlassen. Welche Eltern würden dann ihr Kind noch ohne Bedenken in eine Kita geben (können)? Und wenn dann was schlecht läuft ist das Gejammer wieder groß.
    Man muss endlich einsehen, dass sozialer Beruf nicht gleich heißt, dass man sich für einen Hungerlohn zu Tode abrackert. Und die Arbeit mit Menschen, ob mit Kindern, Alten, Pfelgebedürftigen, Hilfesuchenden etc. ist einfach mehr wert als ein warmer Händedruck. Es geht hier um Menschen und die haben die beste Leistung verdient die zu bekommen ist und die bekommt man (nicht nur) über Geld. Und wer Erzeiher etc. jetzt als egoistisch bezeichnet, nur weil sie etwas mehr Anerkennung fordern, sollte sich gefälligst an die eigene Nase packen. Einmal nachdenken, was für einen Luxus wir alle haben solche Menschen in unserer Gesellschaft zu haben.

  13. Sum41 ich kann mich NJ und Sanny nur anschließen…

    Hast du überhaupt eine Ahnung was du als Erzieher/Sozialarbeiter/Heilerziehungspfleger usw.
    für ein Fachwissen brauchst?! Irgendeine Mutti einarbeiten…das will ich mal sehen wie irgendeine Mutti innerhalb kürzester in einen Beruf eingearbeitet wird für den andere Jahre lang studieren müssen.

    Nur um dir mal eine laue Vorstellung zu geben…

    Menschen die in diesen berufen arbeiten müssen ( z.B bei Sozialer Arbeit )
    ein medizinisches Grundstudium absolvieren, sowie psychologische Fachkenntnisse erlernen
    und sich mit Jura auskennen! ( Ja ganz richtig, du musste dich mit Menschenrechten sehr gut auskennen wenn du z.B Kinder in eine Pflegefamilie vermitteln musst. )

    Selbst Sozialassistenten müssen sich bereits mit Anthropologie und Medizinischem Grundwissen
    befassen.

    Du kannst ja “ irgend einer Mutti “ mal erklären wofür der präfrontale Cortex zuständig ist und was es mit dem limbischen System auf sich hat oder wie man mit unsicher ambivalent gebundenen Kindern am besten umgeht. Du kannst dieser “ Mutti “ ja sicher auch in kürzester Zeit erklären wie man ein Kind nach dem Montessori, Reggio oder Walldorf Modell erzieht. Vielleicht kannst du ihr ja auch mal eben vermitteln ob laissez-faire, autoritäre oder demokratische Erziehung am effektivsten ist und was genau diese Erziehungsstile unterscheidet. Oder welche Lerntypen es gibt, wie man sie erkennt und am besten fördert?

    Ich bin gespannt, viel Erfolg!

  14. es geht nicht um die kids oder die senioren im pflegeheim,sondern einfach um die kohle. gebt jedem 500€ brutto mehr und nach einem jahr wollen die wieder mehr geld. es arbeitet keiner besser,meistens schlechter.die kids usw kann man schön als vorwand nehmen.wichtig ist,das der staat andere bessere strukturen schafft,zb. das in der ausbildung die komplette zeit angemessenes geld gibt und genau so beim FSJ.ganz wichtig,bezahlt wird nach ausbildung/qualifikation.aber wer viel geld verdient der wird nie den hals voll kriegen

  15. Interessant wie auch hier in einigen Kommentaren die Haltung rauszulesen ist, dass jeder Arbeitnehmer in der sog. Daseinsvorsorge sich dem Wohl der Allgemeinheit zu verpflichten hat und sich notfalls auch mit seinen Lohnforderungen zurückzuhalten hat. Es gibt Dienstleistungen die man jederzeit in Anspruch nehmen können will und vergisst dabei die Menschen, die dies mit ihrer Arbeitskraft ermöglichen und entsprechend entlohnt werden sollen. Wenn die Allgemeinheit auf diese Dienstleistungen besteht, Teile dieser sogar darauf angewiesen ist, sollte sie sich überlegen, ob sie diese wirklich „unten“ halten möchte.
    Desweiteren zeigte sich gerade bei dem Streik im Sozialwesen richtig schön, wie präsent noch das Bild des engagierten Helfers, dem Geld gar nicht so wichtig ist in den Köpfen ist. Anders lässt sich nicht erklären, dass in einer egoistischen Gesellschaft Streikende im Sozialwesen als Egoisten bezeichnet werden.
    Nicht zuletzt darf man aber auch nicht vergessen, dass das Problem nicht nur die kommunalen Arbeitgeber sind. Es gibt natürlich Kommunen, die sehr wohl mehr bezahlen können, es gibt aber auch die, eben nicht mehr Gehalt locker machen können, schon gar nicht, ohne dies auf Gebühren umlegen zu können (jetzt mal im Bezug auf die KiTas) – Uns als Gesellschaft ist derzeit nicht daran gelegen diese Bereiche in ausreichendem Maße zu finanzieren, nicht zuletzt, weil die „Früchte“ dieser Investition erst 10-20 Jahre später geerntet werden können. Genauso wenig, wie uns als Gesellschaft daran gelegen ist, in dieser Arbeitswelt Strukturen zu schaffen, die Eltern und insb. Mütter unterstützen – ganz ehrlich, dass tatsächlich wegen eines mehrwöchigen Streiks in den KiTas so manche nicht ganz unberechtigt um ihren Job fürchten mussten, weil sie mit dieser Situation ziemlich allein gelassen werden, zeugt nicht von einer familienfreundlichen Gesellschaft. Aber diese Kämpfe werden auch diese Verhandlungen nicht gelöst werden – ich hoffe aber dennoch, dass dieser Arbeitskampf vielleicht weitere Entwicklungen in Gang bringt.

  16. Eigentlich geht es nur ums Geld. Mit besseren Arbeitsbedingungen ist die Eingruppierung in höhere Gehaltsklassen gemeint, um mehr Stellen und einen kindgerechteren Betreuungsschlüssel geht es gar nicht. Dabei brauchte es schon heute bundesweit 120.000 Erzieher mehr, um den derzeit empfohlenen Betreuungsschlüssel zu realisieren. Sollten die Gewerkschaften ihre Lohnforderungen durchsetzen, wird für zusätzliches Personal wohl kein Geld mehr da sein. Wir und unsere Kinder sind also nicht nur während des Streiks die Leidtragenden, sondern werden es bleiben, auch wenn er beendet wird.

  17. In den öffentlichen Einrichtungen regelt der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) die Gehälter in Abhängigkeit nach Tätigkeit und Berufsjahren. Die Standardgruppe für Erzieher ist S 6. Dort wird ein Einstiegsgehalt von 2590 Euro brutto angegeben. Leitende Führungskräfte erhalten die Einkommensgruppe S 10 und damit 2857 Euro. Mit der höchsten Stufe in dieser Gruppe verdient man 3974 Euro.

  18. So bekommt eine Erzieherin mit achtjähriger Tätigkeit laut Verdi derzeit 2946 Euro brutto im Monat, nach den Vorstellungen der Gewerkschaft soll sie künftig 3387 Euro erhalten.

    Die Arbeitgeber halten das für nicht bezahlbar und argumentieren: Die meisten Erzieherinnen seien bereits in die höchste Erfahrungsstufe eingruppiert und hätten damit ein Monatsgehalt von 3289 Euro – deutlich mehr als manch Beschäftigter in privaten und kirchlichen Einrichtungen.

  19. Erzieher, die unter den TVöD fallen, haben in Vollzeit eine 39-Stunden-Woche. In einzelnen Bundesländern gibt es eine 40-Stunden-Woche. 30 Tage Urlaub stehen ihnen pro Jahr zu. Das ist gegenüber den Vorjahren eine Verbesserung. Bis zum Jahr 2012 hatten Erzieher bis zum vollendeten 30. Lebensjahr nur 26 Tage Urlaub, bis zum 40. Lebensjahr 29 Tage Urlaub und erst danach 30 Tage Urlaub.

  20. Nicht zuletzt durch das Engagement der Gewerkschaften hat sich das Gehalt in den vergangenen Jahren bereits enorm verbessert. Seit 2009 stiegen die Löhne um gut 30 Prozent. Das sind Steigerungen weit über dem Durchschnitt der meisten Branchen. So haben zum Beispiel die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie seit 1990 gerade einmal eine reale Einkommenssteigerung von 20 Prozent erfahren.

    • Auch das stimmt nicht. Ich würde gerne eine Person kennen die 30 prozent (!) mehr verdient hat. Es trifft vereinzelte aber der Berufststand generell (also auch alle studierten Kräfte wie Sozialarbeiter, Pädagogen etc.) die in anderen Bereichen als KiTa arbeiten (Jugendamt, Kinderpflegediensz, Jugend-, Sucht-, Behindertenhilfe) war davon NICHT inbegriffen.

    • Toll. Und in meiner Branche ist das Gehalt und teilweise 30 % gesunken. Weil die meisten Festangestellten durch Leiharbeiter ersetzt wurden. Wobei ersetzt ist gut. Es sind noch die selben, nur das sie jetzt weniger verdienen.

      Nach der Logik müsste ich also eine Gehaltssenkung für alle einfordern.

  21. Fast 70 Prozent aller Beschäftigten haben eine Ausbildung zum Erzieherin absolviert. Immerhin jeder 20. hat ein Hochschulstudium absolviert und in der Regel Pädagogik oder Erziehungswissenschaften studiert. Der Rest ist entweder gelernter Kinderpfleger oder verfügt über eine andere gleichwertige Berufsausbildung.

    • Ich frage mich aus welchen Wikipedia-Wissen das wohl stammt, denn die Realität ist anders. Aber nach außen hin wird es nach wie vor falsch vermittelt. Das kann man aber nicht wissen, wenn man alles glaubt ohne es zu hinterfragen, bzw ohne jemanden zu fragen, der auf der „anderen“ Seite arbeitet.
      Wenn das alles so wäre wie Du sagst, würden wir im Schlaraffenland wohnen und mir würden glasierte Brathähnchen direkt in den Mund fliegen. Aber egal wie weit ich den Mund aufmache, es scheint einfach keins reinzufliegen. Hm, vielleichtvweil wir nicht im Schlaraffenland sind?

    • Nein, das sind eben nicht die Fakten. Das ist ja das was eben auch falsch transportiert wird, auch in den Medien. Bitte unterhalte dich doch mit den Erzieherinnen, Pädagogen, Heilerziehungspflegern und Sozialarbeitern deiner Stadt. Dann wirst Du sehen, dass die Realität eine andere ist.

  22. ich verdiene bei 38.5std ca 1400 netto und erzieher bei 25std ca 1400 netto… das ist die realität…

    • Tut mir leid, dass das bei dir so ist. Ich kenne weder deinen Beruf, noch deine Ausbildung oder Qualifizierung, die du dafür brauchtest. Aber da Du inhaltlich an keinem offenen Dialog interessiert zu sein scheinst, macht es für mich auch keinen Sinn weiter Energie dafür aufzuwenden, dir die Unterschiede nahe zu bringen.

    • Bitte gehe ebenfalls davon aus, dass deine Kommentare nicht weiter frei geschaltet werden. Für einen offenen Dialog zum Thema stehe ich gerne offen, aber nicht dafür hier mit Halbwissen herum zu wettern. Das ist genau das, was zu dem heutigen Bild von Erziehern und Pädagogen geführt hat und dem möchte und kann ich keinen weiteren Raum bieten.
      Danke für dein Verständnis.

  23. was du schreibst ist ja auch nicht mehr als halbwissen… einfach nur deine subjektive wahrnehmung….von daher…

    • Nein, was dort steht ist nicht nur meine subjektive Wahrnehmung sondern der Arbeitsalltag tausender aus meinem Berufsfeld. Nicht umsonst haben sich 20.000 Streikende in Düsseldorf eingefunden. Oder sind das 20.000 Einzelschicksale? Da stimmt etwas am System nicht.

    • Das ist nicht richtig, denn ich erlebe das ja. Ebenso wie meine Kolleginnen und tausende Kollegen. Allein in Düsseldorf waren wir über 20.000. Das war keine subjektive Wahrnehmung, das war 20.000 mal echte Menschen die in ihren Arbeitsfeldern hart arbeiten, aber das unter Bedingungen die nicht mehr hinnehmbar sind. (Personalabbau, Verweigerung von Fort-/Weiterbildung, hoher Klientenschlüssel in weniger Zeit etc.) In jeder anderen Branche in denen Zusatzaufgaben erfüllt werden müssen, wird ebenfalls als Gegenleistung eine endtsptechende Entlohnung gefordert. Im Sozialbereich soll man anscheinend allein davon Leben dass man jemandem Hilft. Davon kann ich mir aber auch kein zu Essen kaufen oder Mütter/Väter die Klassenfahrt der Kinder bezahlen.

    • Da gibt es einen Unterschied. Ich erlebe diese Zustände jeden Tag. Nicht nur bei mir. Sondern auch bei meinen Kollegen. Und in Düsseldorf waren allein 20.000 Streikende. Haben die alle also auch eine „subjektive“ Wahrnehmung? Ich denke nicht. Sie erleben es was es heißt mit ständig wachsenden Anforderungen konfrontiert zu sein. Dazu gehört nicht nur der Lohn sondern auch die Verweigerung von Fortbildungen/Weiterbildungen, Personalabbau und gestiegender Klientenschlüssel pro Mitarbeiter. Das hat wirklich stark zugenommen und ist auch statistisch erfasst. Deswegen kann man da nicht von subjektiver Wahrnehmung sprechen.

  24. 20tsd wollen mehr kohle…würde ich auch hingehen…das system ist schon ok.nur ihr macht etwas viel draus.zig bezahlte weiterbildungen…4 wochen kita zu,dazu die feiertage….eingewöhnungen die bis zu 6wochen dauern….da wünsch ich mir das ddr-system zurück…lustlose erzieher seh ich jeden tag,denen alles zu viel ist…

  25. so,ich bin wech….du verstehst die andere seite nicht und ich nicht eure….alles gute privilegierte egoisten!!@ 😉

    • Sozialarbeiter als Egoisten zu betiteln finde ich witzig, während Manager sich die Taschen vollstopfen, die Verträge auf Kosten von Arbeitsplätzen abschließen. Aber nun gut. Priviligiert? Na ich weiß nicht. Ich habe immerhin das Privileg 5 Jahre studiert und zug unbezahlte Praktika gemacht zu haben mit einem guten Abschluss. Vielleicht nennt man das priviligiert, vielleicht auch einfach gerecht.
      Danke dass du der Diskussion sonlange beigewohnt hast! Cherio!

  26. Sum41 schrieb:
    „Ich kann die Streiks zwar nachvollziehen, aber ehrlich gesagt habe ich kein Mitleid mit den entsprechenden Arbeitnehmern.“

    *** Sie argumentieren unlogisch, ersteres setzt zweiteres voraus… ;o) ***

    Sum41 schrieb:
    „Jeder der einen der genannten Berufszweige ergreift, weiss vorher ganz genau wie die Bezahlung aussieht und das sie eben geringer ausfällt als in vielen anderen Berufsgruppen.“

    *** Das stimmt nicht! Denn es gibt sehr viele Einsatzbereiche für Erziehrinnen/ern, die alle unterschiedlich entlohnt werden (Jedes Bundesland hat da andere Tarife). Recherchieren Sie bitte erst einmal, dann werden Sie schnell erkennen, dass Ihre Aussage unzutreffend ist. (Onkel Google hilft…) ***

    Sum41 schrieb:
    „Jetzt zu Streiken und zu sagen man will mehr Geld kann ich deswegen nicht nachvollziehen. “

    *** Das müssen (können) Sie auch nicht. ***

    Sum41 schrieb:
    „Jeder wusste worauf er sich einlässt. Und es mag zwar Arbeit sein die anstrengend ist, aber keine die in meinen Augen eine extrem anspruchsvolle Qualifikation benötigt.“

    *** Sie erziehen nach pädagogischen Maßstäben jeden Tag 12 Kinder im Alter von 2 – 6 Jahren? (Von den Erziehern im Jugendbereich Heimerziehung, Jugendpsychatrie, Ganztagsschule, Behinderte Menschen usw. ganz zu schweigen) Mit Beobachtungs, Dokumentation und pädagogischen Angeboten im päd. Sinn? Nein? Dann wissen Sie nicht, wovon Sie sprechen. (Bitte erst mal schlau machen, wenden Sie sich vertrauensvoll an eine Erzieherschule und empfehlen Sie diese den Müttern in den Kitas, die den Job der Erzieher nacheifern wollen … ) ***

    „Ich kann auch eine Mutter als Erzieherin dahinsetzen, die braucht vielleicht etwas Einarbeitungszeit und ist nicht in allen Belangen gegenüber einer ausgebildeten Person ebenbürtig, aber das ist in meinen Augen ein Defizit das vernachlässigt werden kann, solange die Person verantwortungsvoll ihren Job macht.“

    *** Kann sie ja nicht, weil Sie es nicht wissen kann. Und das Defizit ist nicht vernachlässigbar, denn es ist ein Defizit an unseren Kindern, Jugendlichen und all den Menschen, mit denen Erziehern arbeiten. Damit selbst Ihnen das klar wird, wäre es das selbe (um auf Ihrem Niveau zu bleiben), wenn ich zu einer Mutter sage, mach mal eben die Blinddarm OP. Danach noch den OP Bericht… Ist ja nicht so schwer, wer braucht den Ärzte, überbezahltes Pack. ***

    Sum41 schrieb:
    „In dem Sinne selber Schuld irgendwo. Hätte man in die Wirtschaft gehen sollen, wenn man Geld verdienen will. So ist die Gesellschaft und wird es auch immer sein. Das kann man jetzt kritisieren, aber so ist es.“

    *** die Wirtschaft unterhält keine sozialen Einrichtungen, sondern die öffentlichen und privaten Träger (KJHG/SGBVIII) gemäß dem Subsidiaritätsprinzips (Schlagen Sie das bitte nach, damit Sie das den Müttern in den Kitas erklären können) ***

    Genau diese Meinung hält sich hartnäckig in den Gemütern unserer Gesellschaft.

    Ich gestehe Ihnen Ihre Meinung zu, ABER

    sie ist so empierisch (das heißt wissenschaftlich) fundiert wie das Ergebniss einer Stammtischrunde einer Eckkneipe im Randbezirk einer Großstadt bei der abendlichen Verabschiedung mit 3,0 ‰ … (um auf ihrem Niveau zu bleiben)

    Erzieher müssen sich heute mit Erziehungs- und Bildungsempfehlungen auseinandesetzen und diese umsetzten, welche Ministerien für das jemweilige Bundesland erlassen. Von Evaluation ist hier noch gar nicht die Rede!
    Das können Sie hier nachlesen (machen gestandene Erzieher in ihrer Freizeit, auf Weiterbildungen oder junge Erzieher in ihrer Ausbildung):

    http://www.bildungsserver.de/Bildungsplaene-der-Bundeslaender-fuer-die-fruehe-Bildung-in-Kindertageseinrichtungen-2027.html

    Dann schauen Sie doch bitte in das GG (Grundgesetz) Artikel 6 Abs.2

    „Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft.“

    Da steht nichts von Erzieher haben eine ehrenamtliche (sprich kostenlos zum Wohl aller) Aufgabe übernommen und schon gar nicht ist damit die „staatliche Gemeinschaft“ gemeint. (Wenn Sie eine Mutter fragen, die eine Erzieherin ersetzt in einer Kita, kann sie Ihnen das in einem „Tür und Angel Gespräch“ mal erklären… ;o)

    Und wenn Erzieher diese Aufgabe nicht mehr übernehmen, weil diese von Ihrem GRUNDRECHT, dem Streikrecht gebrauch machen, dann haben Sie sehr wahrscheinlich einen triftigen Grund dafür.

    GG (Grundgesetz) Art. 9 Abs. 3
    „Das Recht, zur Wahrung und Förderung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen Vereinigungen zu bilden, ist für jedermann und für alle Berufe gewährleistet. Abreden, die dieses Recht einschränken oder zu behindern suchen, sind nichtig, hierauf gerichtete Maßnahmen sind rechtswidrig. Maßnahmen nach den Artikeln 12a, 35 Abs. 2 und 3, Artikel 87a Abs. 4 und Artikel 91 dürfen sich nicht gegen Arbeitskämpfe richten, die zur Wahrung und Förderung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen von Vereinigungen im Sinne des Satzes 1 geführt werden.“

    So und zu guter letzt noch etwas SUM41:
    Bevor Sie solche Behaubtungen ins Internet stellen, besorgen Sie sich mal einen Ausbildungsplan einer Erzieherschule. LESEN Sie sich diesen mal durch (Onkel Google ist Ihr Freund…). Dann haben Sie noch lange nicht den Ausbildungsplan, geschweige den Inhalt erfasst.

    Stellen Sie sich mal die Frage, warum heute unsere Gesellschaft zusammenbricht, wenn ein paar Erzieher streiken gehen für eine angemessene Entlohnung. Das hat aber nichts mit den Erziehern zu tun, glauben Sie mit … ;o)

    Allen einen schönen Tag …

  27. Ich verdiene bei 260 Stunden arbeit ca 1500 Netto. sehe meine frau und kinder dadurch nur sporadisch. Ich würde nie auf die Idee kommen, auf die Strasse zu gehen und mich einem streik anzuschliessen, da ich meinen job brauche und froh bin überhaupt eine arbeitstelle zu haben. für den kindergartenplatz meiner tochter bezahle ich wahnsinnig viel geld, nach dem wir froh waren überhaupt einen zu bekommen. ihre forderungen sind unnötig, da niemand von ihnen am existenzminimum lebt und scheinbar auch nicht getan hat. denn sonst würden sie nicht ihre arbeit niederlegen. natürlich respektiere ich ihre arbeit, aber sie schaden damit, dem (streik) sovielen Familien die dadurch ihren Job verloren haben und/oder sonstigen aktionen ihres arbeitgebers ausgesetzt sind. spielen sie es nicht herunter, ich kenne selbst 3 familien die das derzeit durchleben. vielleicht sollten sie mal darüber nachdenken, wenn sie schon andere zum „denken“ auffordern. intelligent genug sollten sie dazu sein, schliesslich berufen sie sich auf ihr studium…. Eine Familie die jetzt ihren gesammelten Jahresurlaub verplembern muss, obwohl der urlaub vllt schon gebucht und bezahlt war, jetzt auch noch verständniss abzuverlangen, ist die krönung. erklären sie mal den kindern, das sie nicht in den urlaub fahren können, weil sie sich unterbezahlt fühlen. sie sollten nicht nur verständniss forden, sondern auch verantwortung zeigen und die haben sie sich mit ihrem beruf selbst ausgesucht bzw. zugemutet, genau wie ich mir den meinigen……

    mfG ein schwer arbeitender und sehr enttäuschter vater und steuerzahler

  28. An den schwerarbeitenden Vater:
    Warum äußern Sie nicht Ihren Unmut da wo er angebracht ist? An die Kommunen, die zu wenig zahlen. Sie sagen es selber: Sie bezahlen viel Geld für den Kita Platz. Dieses Geld kommt aber nicht da an, wo es hingehört. Es ist ein Fakt, dass Unterbezahlung zu Unmut führt, Lustlosigkeit etc. Schon mal was von „innerer Kündigung“ gehört? Schauen Sie mal nach, was Ursachen und Folgen sind.
    Und zu dem Argument, dass man sich ja den Job selbst ausgesucht hat – haben Sie es sich nicht auch ausgesucht Kinder zu bekommen und wussten also, dass sie einen Großteil Ihrer Zeit dafür aufwenden müssen diese auch zu erziehen? Oder haben Sie gedacht: „Irgendein Erzieher macht das schon.“? Ich hoffe doch Ihnen war vorher klar was für eine Verantwortung Sie da haben. Ihre Verantwortung. Freuen Sie sich, dass es überhaupt Kita Plätze gibt, die es Ihnen erleichtern Ihrer Arbeit nach zu gehen.
    Und ehrlich – wenn Sie so viel arbeiten für das Geld (65 Stunden die Woche so ca.) und das so hinnehmen ist das Ihre Entscheidung. Das von anderen zu erwarten ist meiner Ansicht nach ziemlich egoistisch. Es ist ja Ihre Entscheidung sich mit einem schlecht bezahlten Job abzugeben, statt sich etwas anderes zu suchen (was viele Erzieher übrigens auch machen) oder für bessere arbeitsbedingungen zu kämpfen. Solche Aussagen wie Ihre wirft Jahrhundertelanger Arbeitskampf einfach in den Müll und hilft nur denen, die es nicht verdient haben, statt denen die es verdient haben.
    Wie gesagt: Denken Sie darüber nach. Sie haben die letzten wochen gesehen wie ein Leben ohne soziale Kräfte aussehen wird. Wenn die Bedingungen nicht besser werden kann das bald Realität sein und dann können Sie Ihren Job komplett aufgeben. Wessen Schuld ist das dann? Die Schuld derjenigen die sich gegen einen unterbezahlten und kaum annerkannten Beruf entschieden haben oder vielleicht derjenigen, die dafür gesorgt haben, dass ein solcher Beruf nicht mehr attraktiv ist?

  29. @all

    wenn ihr das nächste mal in den urlaub fliegt,dann wünsche ich euch lokfüher und lotsen/pilotenstreiks.

    mfg

    • Hallo PapavobHund, ich darf doch sehr bitten, hier nicht ausfallend zu werden. Wir bemühen uns hier Argumente vorzulegen, die gewissentlich überhört und abgeschmettert werden. Trotzdem sind wir keine Egoisten. Denn nur weil man einen Dienst an der Gesellschaft leistet, heißt dass nicht, dass man das „mal eben“ und „für einen Appel und ein Ei“ macht. Diese Arbeit ist qualitativ hochwertig, wie aus den vorangegangenen Beispielen ablesbar. Und Qualität gibt es nirgends für nen Händedruck.
      Ausdrücke wie „Pack“ möchte ich hier ebenfalls nicht lesen. Sollte das nicht möglich sein, sich hier ohne Beschimpfungen zu Unterhalten, werde ich die Kommentare nicht mehr freischalten.

    • Dann kümmer dich halt selbst um dein Kind. Wenn es nicht verdient ist – du musst dein Kind nicht in die Betreuung geben. Anscheinend sind ja nach deinen Aussagen soziale Kräfte (wie z.B. Erzieher/in) unnötig. Und dennoch regst du dich auf, wenn es keine gibt. warum bloß?

  30. 1800-3900€ brutto…. appel&ei…wenn es um die kids ginge ok,aber ich lese hier nur ICH ICH ICH… ihr bekommt richtig gutes geld…aber selbst mit 5000brutto würdet ihr irgendwann kotzen…der staat muss seinen verpflichtungen nach kommen,korrekt…der arbeitnehmer aber auch…30% mehr gehalt in den letzten 10jahren ist auch fakt…vielleicht nicht für alle,aber auch das ist fakt.

    • Nein. Ist es leider nicht. Aber ich merke, selbst wenn wir umsonst arbeiteten, wäre es immernoch zuviel. Wie lange muss man den sich auf eigebe Kosten Aus-/Fort- und Weiterbilden, bis man für seine Arbeit auch dementsprechend bezahlt werden darf? Es geht übrigens NICHT allein un Erzieher. Das wird immer schön ausgeblendet. Es geht um hochqualifizierte Fachkräfte. Mit gutem Uni- oder FH-Abschluss. In anderen Branchen liegt allein das Einstiegsgehalt schon 10% höher. Warum ist das Herstellen von Chemikalien (als Beispiel) mehr wert als die Notdienste im Jugendamt, wo die Mitarbeiter z.T. bedroht oder tatsächlich gewalttätig angegangen werden?
      Soziale Arbeit und damit meine ich ALLE Arbeitsfelder (!), ist ausgesprochen harte Arbeit. Insbesondere psychisch. Die Fallzahlen steigen, während gleichzeitig Personal abgebaut wird. Die Belastung nimmt zu. Das hat nichts mehr mit Stuhlkreis, Ringelpiez mit Anfassen oder sonstigen veralteten Vorstellungen von Pädagogik zu tun.
      Ich merke ja, dass Du nicht gewillt bist, dass zu verstehen. Aber bitte spreche nicht von Fakten, wenn es einfach nicht stimmt. Wenn 1 Person im Lotto gewinnt ist auch nicht die ganze Strasse reich. Was wir wollen ist eine gerechtere Verteilung der Gelder. Das Geld nicht in irgendwelche Großprojekte gebuttert wird wie Berliner Flughafen und Co. (wieviele Milliarden sind es mittlerweile?) oder in horende Veranstaltungen (Sicherungskosten G7-Gipfel in Elmau 360 Millionen) und auf der anderen Seite soll kein Geld da sein für Menschen, die mit Behinderten, Schwersterziehbaren Jugendlichen, Kranken, Hilfebedürftigen und Kindern arbeiten? Da finde ich, wird klar, dass das System einfach nicht (mehr) richtig ist.

      • Sind Sie sich sicher, ob der Vergleich mit G7-Sicherungskosten, Flughafenfehlinvestitionen der passende ist? Ich denke, man muss auch mal bedenken, dass die Gebietskörperschaften in Deutschland (Bund, Länder, Kommunen) – also die Steuerzahler – im Jahr (2012) 782 Mrd. Euro für Soziales ausgeben, dass ist etwa ein Drittel des gesamten Bruttoinlandsproduktes. Aus der Bezahlung der SuE-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter pauschal zu „argumentieren“, dass der Staat die Prioritäten falsch setzt, ist m.E. unseriös.

      • Nun, wenn es darum geht das die Kommunen vom Land gesagt bekommen der Bund habe nicht genügend Mittel um zu unterstützen, dann frage ich mich schon woher dann immer das Geld kommt für andere Dinge. Sicherlich weiß ich dass es da nicht alles aus einem Topf kommt, aber die Umverteilung der Vorhandenen Mittel ist meiner Meinung nicht gerecht. 782 Euro für Soziales ist eine große Summe. Aber was bedeutet „Soziales“ dabei? Das ist das gesamt Ressort und nicht die alleinigen Personalkosten.

      • Schauen Sie mal hier (vom 08.06.2015):

        http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/sozialausgaben-belasten-arme-staedte-schwer-a-1037709.html

        und

        http://de.wikipedia.org/wiki/Sozialleistungsquote

        Demnach macht der Anteil der Kommunen an den Sozialausgaben ca. 78 Milliarden Euro aus (großer Rest: Bund und Länder). Ich glaube, in den 78 Mrd. Euro sind die Personalkaosten für das SuE-Personal noch nicht mal enthalten. Sondern die 78 Mrd. Euro sind „nur“ die Gelder (Unterstützungsleistungen), die die bedürftigen Menschen bekommen. Und wie man im o.g. Spiegel lesen kann, sind die Kommunen damit total unter Wasser. Ich denke, wenn der Streik evtl. was Gutes hat, dann doch wohl eher in die Richtung, dass die Lastenverteilung der Sozialausgaben generell (!) zwischen Bund, Ländern auf der einen Seite und den Kommunen auf der anderen Seite neu geregelt werden müsste – dann könnte man im Zuge dieser großen Änderungen AUCH die SuE-Personalkosten differenziert höher gruppieren.
        Es darf nicht so laufen wie z.B. letzte Woche in Schleswig-Holstein: Da verkündet die Landesregierung PR-wirksam, dass die Krippen/Kita-Betreuung demnächst umsonst sein soll – und lässt die Kommunen mit den wegfallenden Gebühren im Regen stehen. Nebenbei: Persönlich halte ich nichts von gratis-Krippe/KiTa, weil meiner Erfahrung nach alles, was umsonst ist, nicht wertgeschätzt wird. Aber das ist ein anderes Thema.
        Tja, und „Gerechtigkeit“ – ein großes Wort, was Sie da einwerfen. Das ist natürlich schwer zu definieren. Ich gehe da in Bezug auf Staats- und Gesellschaftssysteme eher nach Erleben: Wenn ich mir die USA, UK oder jedes beliebige Land des früheren „Ostblocks“ und auf dem Balkan anschaue, geht es hier bei uns doch deutlich „gerechter“ zu.

      • Bei dem Thema der generellen Neu erteilung stimme ich Ihnen absolut zu. Es wäre dringend an der Zeit dass der Bund die Kommunen unterstützt.
        Sicherlich ist es immer eine Frage der Perpektive. Demnach dürfte man sich in einem der reichsten Länder der Welt überhaupt nicht beklagen. Im Vergleich zum Congo, Sierra leone etc etc. aber das ist nicht das Thema. Der Vergleich würde auch hinken.
        Was ich einfach so wahnwitzig fande und finde ist dass man den SuE-Bediensteten vorwirft (insb. den Erzieher/innen) dass sie auf dem Rücken der Kinder den Streik austragen. Aber ws gibt für sie eben kein anderes Mittel, da ein Arbeitskampf nunmal mit Streiks einher geht, egal wie alt das Klientel ist, das ansonsten bedient wird.
        Und jene, die am lautesten schreien, dass man die Kinder so nicht behandeln kann, sind jene die wahrscheinlich die Schuhe und Klamotten tragen die in 3. Welt-Ländern von Kindern genäht werden, also sollte man das mal mit dem Gewissen abwägen. (Es geht mir dabei nur um die oben angesprochene Perspektive)

      • Ob die Aussage so „wahnwitzig“ ist, dass dieser Streik auf den Rücken der Kinder ausgetragen wird, darf man bezweifeln. Gegenfrage: Auf wessen Rücken denn sonst, wenn nicht auf denen der Kinder und ihrer Eltern (beide Gruppen kann man bekanntlich nicht trennen)? Nochmal: Es ist ein Erzwingungsstreik, bei denen (wie bei jedem anderen Erzwingungsstreik auch) eine Gruppe so lange und so heftig in eine Zwangslage versetzt wird, bis sie sich so laut artikuliert, dass der mediale und anderweitige Druck auf Annäherung der Tarifparteien zu groß wird. Die – gemessen an der Zahl betroffenen Eltern – lächerlich geringe Zahl von Eltern, die man auf den ver.di-Demos sieht … und es wäre auch kein Druckmittel, wenn tausende Eltern demonstrieren.
        Vielmehr stimmen beide Aussagen:
        1. Es gab – für die Intensität der gewerkschaftlichen Forderungen – kein anderes Mittel als den Streik.
        2. Der Streik wird auf den Rücken der Kinder und Eltern ausgetragen.
        Das führt zu wiederum zwei Schlussfolgerungen:
        Wer 1 glaubt (und deswegen streikt), muss auch 2. „aushalten“, alles andere ist Selbstbetrug zur eigenen Gewissenserleichterung.
        Wer 2. glaubt (und deswegen rebelliert) ist keineswegs gegen das Streikrecht, sondern sorgt im Gegenteil durch seinen Protest doch erst für eine relevante öffentliche Resonanz für den Streik. sonst würde doch NIEMAND darüber schreiben/berichten.
        Vielleicht noch zu den „guten Uni- oder FH-Abschlüssen“ und deren Unterschiede im Einstiegsgehalt zu den SuE-Beschäftigten: Da gibt es alles – von 10-60% oberhalb der SuE-Einstiegsgehälter, bis deutlich darunter (Bachelor/Master in Tourismusmanagement, Hospitality Management, Design, PR, …) bis Null Euro / unbezahlte Praktika in Bereichen, wo es kaum offene Stellen (Geisteswissenschaften aller Art) usw. Ich kenne die Arbeitsmarktlagen in den anderen SuE-Bereichen (außerhalb Erzieherinnen/Erzieher, Kinderpflegerinnen/Kinderpfleger), aber eine de facto Job- bzw. Übernahmegarantie wie es Erzieherinnen/Erzieher, Kinderpflegerinnen/Kinderpfleger haben, davon können andere nur träumen.

  31. Hallo diemuttivancat,
    ich verstehe ja den Wunsch nach Höhergruppierung etc. und unterstütze durchaus auch die Erzieherinnen und Kinderpfleger in der Einrichtung meiner Kinder.
    Aber mich stört alles Pauschale (Gieskanne) und Sozialneiddebatten. Die Verweise auf Chemiefacharbeiter, Metaller, Abgeordnete sind doch nicht zielführend. Der Chemiefacharbeiter und der Metaller muss jeden Tag damit rechnen, dass ihm betriebsbedingt gekündigt wird, weil sein Job verlagert wird etc., wie in den letzten Jahren hunderttausendfach geschehen. Der kommt auch mit 45/50 Jahren nirgendwo mehr rein. In seinem Gehalt ist daher eine Risikoprämie enthalten, weil in der privaten Wirtschaft nie nach Wertschätzung, sondern nach Mut und Knappheit bezahlt wird. Im öffentlichen Dienst nicht, dafür kann dort im SuE-Bereich faktisch nicht betriebsbedingt gekündigt werden. Abgeordnete: Haben Sie eine ungefähre Vorstellung davon, was das für Ochsentour in diesen Beruf hinein ist? Einfach nur zusagen, die verdienen 11.000€ und wir als Erzieher nur 2.700€ – Entschuldigung, das ist doch naiv und Klassenkampfrhetorik, ich kann das leider nicht anders sagen. Mit so einer Argumentationsschiene tut Ihr doch Eurer guten Sache keinen Gefallen, weil man dann als halbwegs intellektueller Mensch gar nicht unterstützen kann, weil das Niveau zu niedrig ist.
    Und ja, die Arbeitgeberseite hat sich in 4 Wochen nicht bewegt, die Gewerkschaftsseite aber auch nicht. Vergessen wir nicht, es ist (O-Ton ver.di) ein Erzwingungsstreik, bei dem der Arbeitgeber nicht getroffen wird. Also werden Unbeteiligte (Eltern und Kinder) in Zwangslagen versetzt, die so groß werden müssen, bis die Medien aufmerksam werden und Druck aufbauen. GENAU das, nichts anderes, ist in den letzten Wochen passiert. Dies ist schon allein durch die jetzt laufende Schlichtung beweisen, die ja inhaltlich auf dem gleichen Stand basiert, der seit 4 Wochen gilt. Was nützt es, wenn Eltern mit Kindern auf Demos mitgehen (abgesehen davon: Wann denn? Bei Doppelverdienern? Ohne Kinderbetreuung?). Nichts rein gar nichts. Demos sind in diesen Zeiten nichts anderes als kollektive Wohlfühlveranstaltungen zum gegenseitigen SichMutMachen und haben mehr Eventcharakter als tatsächlichen Nutzen. Warum sperrt Ihr keine Autobahnen, stürmt Plenarsitzungen, legt Bahnhöfe lahm? Viel zu anstrengend, oder? Wehrlose Eltern und Kinder zu bestreiken, die weder Lobby, Gewerkschaft noch Druckmittel haben, ist da schon viel einfacher. In „meiner“ Kita haben ein Drittel der Eltern ein Jahresbruttoeinkommen von unter 15.000€… die fragen sich schon, wer hier eigentlich Wertschätzung verlangt.
    Die wahren Helden in diesem Streik sind die Eltern und Kinder, die ihre Zwangslagen und Schicksal ertragen müssen, sich zu wehren beginnen, ihre Notlagen in (social-) medialen Druck umformen und genau damit die Streikziele erreichen helfen. So funktioniert ein Erzwingungsstreik, nicht anders. Demos, Kinder in Rathäuser etc. Folklore und Anachronismen aus längst vergangener Zeit.
    Es gibt eine Aussage in Ihrem Artikel, die muss ich Ihnen leider persönlich übel nehmen. „Sie hatten verstanden wie anstrengend es ist sich den ganzen Tag kümmern zu müssen“. Damit sprechen Sie allen nicht-demonstrierenden Eltern genau diese Kompetenz ab. Das ist schlicht beleidigend. DAS was ich als Eltern ganz genau, dazu brauchts weder Streiks noch irgendetwas anders von irgendjemand. Wir schaffen das sogar mit zwei Vollzeitstellen und zwei mittlerweile arg verstörten Kinder-Streikopfern.
    Zuletzt vielleicht noch: Ich glaube nicht, dass niemand mehr Ihre Berufe machen will, weil sie so schlecht bezahlt seien. Vielmehr ist richtig, dass der Arbeitsmarkt momentane völlug leergefegt ist wegen dem unüberlegt eingeführten Rechtsanspruch auf Krippenplätze.

  32. Du bist meine Heldin.Schön das es solche Frauen wie dich gibt.Ich hoffe du sitzt dann in der Streikdeligiertenversammlung oder noch besser ,bist ein Teil der Schlichtergruppe. Du machst Mut und das können wir jetzt alle gebrauchen wenn es dann weitergeht,Geschichte zu schreiben war noch nie einfach:)Weiter so…….

  33. Herzlichen Dank an alle,
    die trotz der teilweise heftigen Angriffe und derben Beleidigungen hier versuchen, argumentativ die Ziele des Streiks zu verteidigen.

    Wenn ich lese, wie einfach es sich manche machen mit ihren Beurteilungen gegenüber den Menschen, die in den Sozial-und Erziehungsmethoden arbeiten, das nimmt mir teilweise schon die Luft.
    Anstatt mal „In-sich-zu-gehen“ und auszuhalten, dass die Aufwertung der S&E-Berufe längst überfällig ist, wird sofort mit niedrigen Beweggründen (Neid/Egoismus/Gier usw.) alles polemisiert.

    Was ist das für ein Argument, „man weiß, worauf man sich z.B. finanziell oder belastungsmäßig einlässt“. Ist das dann ein Zustand, der nicht veränder- und verhandelbar ist?
    Es wäre umgekehrt die Chance, die eigenen Bedingungen zu hinterfragen und sich zu engagieren. Wenn Eltern sich -zu Recht – in dieser Gesellschaft ungerecht behandelt fühlen, wenn Arbeitnehmer sich ungerecht entlohnt sehen oder zu wenig wertgeschätzt fühlen, empört Euch und geht auf die Straße.
    Und unterstützt die (uns), die diesen Weg schon gehen.

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